
Der SV sedda Bad Schallerbach stand schon vor dem letzten Matchtag als Vizemeister der LT1 OÖ-Liga fest. Heute musste man die Reise zum SV Haidlmair Grün-Weiß Micheldorf antreten – und verpasste diesem schlussendlich eine heftige 1:5-Pleite. Schon im Herbst waren die Kremstaler gegen die Renner-Truppe beim 2:6 so richtig unter die Räder gekommen.
Gäste mit komfortabler Pausenführung
Vom Start weg war die sedda-Elf das aktivere, engagiertere, schlichtweg bessere Team gegen eine Mannschaft, die sich brutal schwertat. Defensiv eingestellte Micheldorfer erreichten in den ersten 45 Minuten zu keinem Zeitpunkt das Leistungsmaximum und fingen sich gleich drei Gegentreffer. Für das 0:1 zeigte sich Daniel Gremsl verantwortlich. Der Mittelfeldmann, der als einer von mehreren namhaften Spielern den SV sedda Bad Schallerbach nach der Saison verlässt, traf nach toller Einzelaktion mit einem platzierten Schuss ins lange Eck (16.). Elf Minuten später erhöhte Offensivpartner Michael Schröttner, Vorlagengeber des ersten Tores, per verwandeltem Penalty nach einem Handspiel im Strafraum der Heimischen auf 0:2. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff legte ein ganz stark performender Gast noch einen drauf: Nach einer sehenswerten Kombination über mehrere Stationen und Vorlage von Schröttner versenkte Gremsl die Kugel im langen Eck zum 0:3 (45.).
Micheldorfer können nur noch Ergebniskosmetik betreiben
Lediglich elf Minuten nach dem Seitenwechsel schraubte der SV sedda Bad Schallerbach das Ergebnis weiter in die Höhe: Mittelfeldakteur Bayram Gas trat mit einem gefühlvollen Heber in den Lauf von Angreifer Alexander Fröschl in Erscheinung. Zweitgenannter markierte in weiterer Folge das 0:4 mit einem scharfen Flachschuss. Schon über die gesamte Saison hinweg hatte die Renner-Truppe den Beweis angetreten, dass man über einen tollen Charakter verfügt. Das war auch heute offensichtlich: Man nahm einfach nicht den Fuß vom Gaspedal und zelebrierte weiter beneidenswerten Offensivfußball. Nachdem Schröttner am Aluminium gescheitert war, traf er selbst in Minute 64 nach tollem Umschaltspiel und Assist von Gas. Überforderte Micheldorfer, denen in den vergangenen Runden bereits etwas die Luft auszugehen schien und die zweifelsohne die Sommerpause herbeisehnten, konnten in der Schlussphase nur noch Ergebniskosmetik betreiben: Nach einem Eckball besorgte Dejan Djordjevic den 1:5-Endstand (74.).
Stimmen zum Spiel:
Falko Feichtl (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):
„Das war eine ganz schlechte Leistung von uns. Wir hatten keinen Zugriff und waren träge. Bad Schallerbach hätte auch noch mehr Tore schießen können.“
Erich Renner (Trainer SV sedda Bad Schallerbach):
„Der Sieg ist auch in dieser Höhe verdient. Wir haben das Spiel kontrolliert und waren überlegen. Leider haben wir im Sommer ein paar Abgänge – etwa die Hofstätter-Brüder, Daniel Gremsl, Lukas Mayer oder Ivica Zelic, der aber heute nicht gespielt hat. Man hat heute wieder gesehen, dass die Mannschaft homogen ist. Sie haben sich nicht hängen lassen im letzten Spiel, obwohl die Abgänge schon feststehen. Sie waren im Kopf nicht beim neuen Verein. Jeder hat Moral gezeigt. Das ist eine charakterlich ganz starke Mannschaft.“
Die Besten:
Daniel Gremsl (LMF, SV sedda Bad Schallerbach), Valentin Frank (IV, SV sedda Bad Schallerbach)