Heimpleite gegen Bad Leonfelden


Sechs Runden lang war der Aufsteiger der LT1 OÖ-Liga SU Vortuna Bad Leonfelden ungeschlagen geblieben. Dann war es das vorerst mit der großen Euphorie in der neuen sportlichen Umgebung: Es folgten zwei empfindliche Pleiten am Stück. Heute traten die Mühlviertler den Beweis an, dass sie in der Lage sind, schwierige, unangenehme Situationen anzunehmen und in einem nächsten Schritt durch kollektive Stärke zu meistern. Den SV Grün-Weiß Micheldorf schlug man auswärts überraschend mit 3:2 und verhinderte somit ein Abrutschen ins triste Ligamittelfeld.

 

Eigentor bringt Gastgeber ins Match zurück

Vor einer tollen Kulisse, rund 450 Zuschauer mitumfassend, war die SU Bad Leonfelden das klar bessere Team in Hälfte eins. Das auffallend hohe Pressing der Micheldorfer ging meist ins Leere, weil es der Liganeuling einfach geschickt machte: Die Innenverteidiger suchten mit hohen Diagonalbällen immer wieder die flinken Flügelspieler, um dann von der Seite aus druckvoll zu agieren und Angriffe zu initiieren. Dieser Matchplan ging voll auf. Die Heimischen hatten Probleme und wenig Zugriff. Die Gäste kombinierten jene spielerische Überlegenheit zudem mit offensiver Durchschlagskraft und stellten in Minute 29 auf 0:1. Felix Ratzenböck war mit einem Weitschuss ins lange Eck erfolgreich. In der Folge scheiterte die SU Bad Leonfelden am Aluminium und verpasste damit die Chance, für eine komfortable Führung zu sorgen. Stattdessen schlugen die Kremstaler zurück: Nach einem Freistoß von Luca Mayr-Fälten verlängerte Bad Leonfeldens Mario Kunst den Ball unglücklich per Kopf ins eigene Tor zum 1:1 (45.+1).

 

Zwei Gästeakteure sehen glatt Rot

Nur 6 Minuten nach dem Seitenwechsel ging die Lenz-Elf abermals in Führung. Nach einer scharfen, flachen Hereingabe lenkte Micheldorfs Mario Biljesko das Leder ins eigene Tor. In der Folge wurde es hektisch: Nach einem taktischen Foul eines Micheldorf-Akteurs ließ sich Bad Leonfeldens Stefan Celic zu einer Tätlichkeit hinreißen und sah glatt Rot (58.). In Überzahl erlangte der Gastgeber die Kontrolle über das Match und fand zahlreiche Top-Chancen vor. Felix Gerstmayer und Robin Mayr-Fälten setzten den Ball etwa ans Aluminium. In der 68. Minute machte es Teamkollege Thomas Helmberger dann besser, weil genauer. Er war nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle und besorgte abermals den zwischenzeitlichen Ausgleich. In einer Phase, in welcher man augenscheinlich überlegen war, fing sich der Ligadino aber einen weiteren, absolut entscheidenden Treffer: Gästestürmer David Radouch versenkte in der 74. Minute einen Freistoß aus rund 18 Metern auf spektakuläre Art und Weise im kurzen Kreuzeck zum 2:3. Die Micheldorfer erhöhten in der Schlussphase noch einmal den Druck – und taten dies ab Minute 83 sogar mit zwei Mann mehr. Edhem Seperovic sah lediglich 13 Minuten nach seiner Einwechslung Rot nach einem Foulspiel ohne Chance auf den Ball. Weil auch die Micheldorf-Spieler Fabian Riegler und David Kühhas weitere Gelegenheiten ungenützt verstreichen ließen, wurde sie Realität, die vierte Saisonpleite der Feichtl-Truppe. Es war eine durchaus vermeidbare.

 

Stimme zum Spiel

Falko Feichtl (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):

„Es war eine bittere Niederlage. Ein paar Situationen haben wir in der Defensive nicht gut geklärt. Das wurde sofort bestraft. Vorne haben wir aus unzähligen Chancen zu wenige Tore gemacht.“

 

Der Beste: SU Bad Leonfelden: David Radouch (ST)



Foto: Helmut Dietmaier

Text: Ligaportal.at